Las Galettas

Auf halber Strecke passierten wir die beiden kleinen Inseln, die mitten im Nirgendwo erschienen. Die Sebaldinen oder auch Sebaldsinseln sind unbewohnt und gehören zu Portugal. Zum anlanden gibt es nur wenige geeignete Stellen. Zusätzlich muss man durch eine starke Dünung hindurch, was das anlegen sehr schwierig und nicht bei jedem Wetter möglich machte. Da die Inseln unter Naturschutz stehen, ist das Betreten der Inseln nur mit einer speziellen Genehmigung möglich. Wir fuhren daher nur vorbei und kamen in Folge direkt aus Norden nach Teneriffa gesegelt. Nach dem passieren des Kaps, Punta de Antequere, segelten wir mit 8 bis 10 Knoten an der Südküste entlang bis Las Gallettas, am westlichen Ende der Insel. Das war unser Hop auf die Kapverden. Wir genehmigten uns noch einmal zwei Nächte Pause in dem kleinen Städtchen, bevor es auf den letzten Abschnitt der Tour ging.

Auf dem Schiff fand ein Crew-wechsel statt. So hieß es von drei Mitseglern Abschied nehmen. Nicht einfach, da man ja doch eine schöne, gemeinsame Zeit miteinander gehabt hat. Dafür kamen nur zwei neue, was auch Einfluss auf unseren Wachplan hatte. Bis zu den Kapverden waren wir jetzt eine reine Männergruppe. Das war für mich auch etwas neues.
Zu guter Letzt mussten wir wieder ein paar Dinge erledigen. U.a. brachten wir an unserer unteren Saling einen Schutz für das Großsegel an. Das sollte das scheuern des Segels bei dem erwarteten, vorwiegend achterlichem Wind verhindern.
Eine Runde durch den Supermarkt stand ebenfalls an. Trotzdem schaffte ich es und seilte mich eines Nachmittags zu einer kleinen Wanderung an der Küste ab. Die Gegend wirkte jedoch trostlos und karg mit nur wenigen Strandabschnitten, da die Küste meistens felsig war. Dazu sehr trocken, kaum Bewuchs und ein starker Wind. Vermutlich verirrten sich auch deshalb nicht sehr viele Touristen in diesen Teil der Insel.

Da wir in einer Flottille von zwei Schiffen unterwegs waren, aber es bisher nicht geschafft haben direkt nebeneinander im Hafen zu liegen, hatten wir jetzt die Gelegenheit auch die Crew des anderen Schiffes besser kennenzulernen. Wir hatten damit den ein oder anderen SunDowner in lustiger Gesellschaft, bei herrlichem Sonnenuntergang in der Hafenkneipe.